Sechseläuten 2016

Im Vorfeld habe ich immer gesagt ich gehe an das Sechseläuten, egal wie das Wetter ist. Als es dann soweit war und ich Zuhause aus dem Fenster schaute und die Wettervorhersage bei meiner Wetterstation das anzeigte, was ich zu sehen bekam, viel mir der Entscheid doch nicht so leicht.

Sechseläuten, Böögg
Sechseläuten, Böögg

Die Kamera soll ja gegen Spritzwasser geschützt sein und ich kann mich ja auch dementsprechend anziehen. So verliess ich die Wohnung mit Kappe, Regenjacke und Fotorucksack. Im ÖV kamen mir aber immer mehr zweifel ob das wirklich die richtige Entscheidung war, denn üblicherweise sollte die Menschenmenge stark zunehmen je näher ich meinem Ziel komme. Mehrere Sitzplätze waren frei und das grosse Gedränge fand auch nicht statt. Am Bahnhof Stadelhofen erfolgte auch kein Kampf durch die Menschenmassen, so bewegte ich mich mit schnellen Schritten Richtung Bellevue. Mein Ziel war es, in der Nähe des Böögg zu bleiben, denn diesen brennen und knallen zu hören ist schon mehrere Jahre her.

 

Inzwischen ist es fast vier Uhr, wo bleibt der Umzug, keine Musik, kein Pferde Getrampel, wäre da nicht der Regen, der unaufhörlich nieder prasselt, ich könnte auch auf einem Friedhof stehen. Noch ein paar Aufnahmen vom Böögg, denn werde ich wohl nachher nicht mehr so schön sehen. Im innern meldet sich schon eine Stimme warum bin ich nur so früh gegangen. Endlich die ersten Trompeter und Trommler sind zu hören, jetzt geht es endlich los.

Vorbei Marsch der Zünfte, die einen mit einem lächeln, andere mit einem Ausdruck der zum Wetter passt. Als Einheitskleidung ist ein dursichtiger Regenschutz auszumachen, andere schützen sich mit Regenschirm oder Hut. Schwer sind in dieser Kleidung auch die Prominenten zu erkennen, möchte man doch gerne ein Foto von diesen. So langsam ändert sich auch bei mir die Stimmung von ausgewogen zu, sch…s Regen. Wenn die das aushalten werde ich das wohl auch können und die Stunde bis der Scheiterhaufen angezündet wird noch ausstehen.

Sechsuhr, es geht los, so viele Leute hat es gar nicht beim Bellevue aber dank den Schirmen meiner Vorderleute ist nur das obere des Bögg zu sehen. Jetzt bitte nicht mehr so lange bis der Kopf explodiert, denn so langsam habe ich das Gefühl, das nicht nur meine Aussenhülle Nass ist, irgendwo wo muss die Feuchtigkeit durchgedrungen sein. Der will aber auch nicht und scheint sich dem Wetter angepasst zu haben, das Warten dauert eine Ewigkeit, langsam reicht es mir. Aufnahmen zu machen wird immer schwerer da die Leute sich hin und her bewegen, dennen ist es wohl auch zu Nass und zu Kalt. Endlich nach 43 Minuten und 34 Sekunden ist er erledigt, ich auch.

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